OSSENZ
Ich bin Olga, die Gründerin von OSSENZ
Lange habe ich überlegt was in eine Shopphilosophie gehört, bis ich mich selbst gefragt
habe: Was würde ich als KUNDE über eine Firma oder ein Produkt gerne wissen?
Die Antwort war einfach: Mich würde zuerst interessieren, was an dem Produkt oder der
Dienstleistung so besonders ist. Kann es mein Leben verändern oder verbessern?
Welche Probleme von mir kann es lösen? Und kann dieses Produkt oder diese Dienst-
leistung mein Leben schöner machen? Und natürlich würde mich auch die Person
interessieren, die hinter dem Produkt steht: Wer ist sie? Was treibt sie an? Welche
Geschichte hat sie zu erzählen?
Ich wurde 1983 in Nordkasachstan, direkt an der Grenze zu Russland, geboren.
Ein halbes Jahr lang herrschen dort eisige Temperaturen und alles ist schneebedeckt. Ich
habe wunderschöne Kindheitserinnerungen an diese Zeit. Weniger schön war allerdings
die Schuluniform der Mädchen: schwarze, knielange Kleider - ich nannte sie
„Nonnenkleider“! Dazu trugen wir, weiße Schürzen aus Spitzenstoff mit allen
möglichen Variationen von Rüschen. Es gab dazu Kragen und Manschetten aus
demselben Stoff und XXL-Haarschleifen aus Tüll. Alles war weiß. Coco Chanel wäre
vielleicht fasziniert gewesen, wenn sie es nicht selbst hätte tragen müssen.
Nun, ich musste es tragen. Aber es gefiel mir überhaupt nicht. Schon damals spürte ich:
A) Dieses Kleid steht mir nicht,
B) Ich fühlte mich dick und unschön.
C) Ich unterscheide mich nicht von den anderen.
Ich bin aber ICH und nicht die ANDEREN. Diese drei Punkte begleiten mich bis heute. Ich möchte selbst entscheiden was mir steht. Denn ich muss es tragen und mich darin wohl fühlen. Ich unterwerfe mich nicht der „Modediktatur“ und ich trage nichts, nur weil es gerade „angesagt“ ist. In meiner Kindheit wurde ich oft damit konfrontiert, dass meine Kleidung mir nicht gefiel. Aber zu Sowjetzeiten, waren schöne Stoffe ein seltenes Gut.
In den 90ern wurde der Markt mit Kleidung aus Asien überflutet. Ich hatte das Gefühl:
Alle tragen das Gleiche. Als wir nach Deutschland kamen, fühlte ich mich erst wie im
Kleidungsparadies. Ich blätterte stundenlang in den Otto-, Bauer- und Neckermann-
Katalogen. Später verbrachte ich viele Nachmittage in den Kleidergeschäften.
Doch mein Hunger nach schöner, gut sitzender Kleidung wurde nicht gestillt.
Ich merkte schnell:
- Die Kleidung passt oft schlecht.
- Es gibt kaum Farbauswahl.
- Details gefielen mir nicht.
- Hosen waren zu lang und mussten immer gekürzt werden.
- Die Qualität war oft enttäuschend.
Als ich meine Fachhochschulreife endlich in der Tasche hatte, stand ich vor der großen
Frage: Wie soll es beruflich weitergehen? Ich machte mehrere Berufsorientierungstests
und alle sagten mir das Gleiche: Modedesignerin, Stylistin oder Schauwerbegestalterin
irgendetwas mit Kreativität, Farben und Formen. Ich entschied mich für Modedesign.
Für die Bewerbung an der Modehochschule brauchte man eine Mappe mit eigenen
Entwürfen oder wenn man schon nähen konnte, ein selbst genähtes Kleidungsstück. Also
setzte ich mich an die Skizzen. Ich konnte zwar sehr gut zeichnen, aber plötzlich hatte ich
keine Ideen. Trotzdem brachte ich die Mappe irgendwie zusammen. Rückblickend war sie ziemlich wild und extrem bunt. Ganz ich eben. Auch wenn ich das damals noch nicht wusste.
Die zweite Aufgabe war das Nähen. Da kam mir sofort eine Idee: Ich wollte meiner besten Freundin ein Oberteil nähen. Ich kannte sie sehr gut und wusste, was ihr gefällt, welche Farben sie liebt, was sie betont oder kaschiert. Nähen konnte ich damals allerdings noch gar nicht. Also bat ich meinen Opa um Hilfe. Er zeigte mir, wie eine Nähmaschine funktioniert. Ich kaufte Stoff, schnitt frei nach Gefühl ein Oberteil zu und er setzte es für mich zusammen. Dieser Moment hat in mir etwas ausgelöst. Etwas zu gestalten, das nicht nur schön ist, sondern einem Menschen ganz persönlich steht: Das war ein Glücksgefühl, das ich nicht mehr los wurde. Ab da wusste ich: Das ist meine MISSION! Mir war klar das Modedesign nicht das richtige ist.
Da ich nicht genau wusste wie ich dies umsetzen soll aber eine Berufsentscheidung treffen
musste, entschied ich mich etwas zu machen was ich schon konnte. Ich arbeitete
nebenbei in der Gastronomie. So absolvierte ich eine Ausbildung im Atlantik Hotel
Universum in Bremen. Nach der Lehre arbeitete ich einige Jahre in diesem Beruf und entwickelte
nebenbei einen Plan. Einem Arbeitskollegen von mir erklärte ich meine Vision von Maßgeschneiderten Kleidung. Er brachte mich auf die Idee, meine Kleidung über einen eigenen Onlineshop zu verkaufen. Alles, was mir dafür noch fehlte, war die Fähigkeit zu nähen. Doch eine dreijährige Ausbildung kam für mich nicht mehr in Frage. Ich wusste: Ich kann es auch selbst lernen.
Unabhängig, schneller und ohne Prüfungen oder starre Regeln. Ich wollte keine klassische Ausbildung mehr machen. Ich kannte meine Stärken und Schwächen. Ich bin mein bester Coach.
Ich suchte im Telefonbuch nach Schneidereien und rief eine nach der anderen an.
Ich stellte mich vor und fragte, ob ich ein einjähriges, unbezahltes Praktikum machen
dürfte. Ich meldete ein Kleingewerbe an und versicherte mich privat. Damit der Betrieb keine Kosten durch mich hat. Mein Erspartes aus den letzten Berufsjahren hätte gereicht, um ein Jahr ohne Einkommen zu überbrücken. Ich bekam viele Absagen. Manche hielten mich wahrscheinlich für verrückt. Doch dann fand ich im Telefonbuch eine Landsmännin und entschloss mich bei lhr persönlich vorzustellen. Es war meine letzte Chance. Mehr Schneidereien gab es in Bremen nicht.
Ich bin also zu ihr gefahren, stellte mich vor und sagte ihr, dass ich das Nähen lernen möchte. Daraufhin fragte sie mich, ob ich schon einmal eine Nähmaschine bedient habe. Meine Antwort war: Nein.
Sie lachte und sagte: „Na dann nimm doch gleich den Platz hinter der Industrienähmaschine!“
Es war eine gute, alte Adler! So fing alles an: Ich war einen Schritt näher an meinem Traum. Die Zeit, die ich bei dieser Schneiderin verbringen durfte, war GOLD wert. Es war faszinierend: All diese Maschinen, Stoffe, Garne, Stoffgeschäfte und die vielen Stich- und Nahttechniken, die ich bei ihr lernen konnte.
Diese Schneiderin hat mir die Tür in eine neue Welt geöffnet. Sie hat mir so viel beigebracht und außerdem ist sie einfach ein wunderbarer Mensch.
Als ich sicherer im Nähen wurde, eröffnete ich meinen ersten Shop bei DaWanda (das war so etwas wie Etsy heute). Ich stellte dort Mäntel, Kleider, Röcke, Hosen und Oberteile ein. Am besten kamen die Mäntel an. Mir war es von Anfang an wichtig, viele Farben und Individualisierungsmöglichkeiten anzubieten. Die Wünsche meiner Kunden waren mir heilig. Ich habe gelernt: Man muss den Kunden zuhören, um Ihnen wirklich dienen zu können. Ich saß unzählige Stunden an Jedem Kleidungsstück.
Die Kosten waren oft nicht gedeckt, aber ich wollte mein Bestes geben. Es gab Zeiten, da hatte ich bis zu vier Mantel-Bestellungen gleichzeitig. Und dann ging es gleich weiter. Doch irgendwann war ich ausgebrannt: ohne Mitarbeiter, ohne Hilfe, ohne Kredit.
In vier Jahren bekam ich drei wundervolle Kinder, die mir bis heute ganz schön
turbulente Zeiten bescheren. Während meiner Elternzeit habe ich weiter genäht, so viel
wie möglich gelernt, Techniken ausprobiert und mich meinem Ziel gewidmet:
Die 10.000-Stunden-Marke zu knacken! Die 10.000-Stunden-Regel besagt, dass man
etwa 10.000 Stunden gezieltes Üben braucht, um in einem Fachgebiet zur Meisterin oder
zum Meister zu werden. Bekannt wurde sie durch Malcolm Gladwells Buch Outliers": Die Geheimnisse erfolgreicher Menschen, basierend auf Studien des Psychologen (Anders
Ericsson.) Ich hatte Zeit zu träumen und meine ldee wurde immer klarer: Ich wollte ein Modelabel gründen, das möglichst viele alltägliche Probleme mit Kleidung löst.
Dein Problem |
Unsere Lösung (im Ausbauprozess) |
1. Großer Zeitaufwand bei der Suche nach dem richtigen Kleidungsstück. |
Alle Kleidungsstücke sind individualisierbar und transformierbar - gezielte Auswahl spart Zeit. |
2. Die passende Größe gibt es nicht. | Jedes Teil wird nach individuellen Maßen gefertigt, unabhängig von der Konfektionsgrößen. |
3. Nicht die richtige Farbe. | Große Stoffauswahl in vielen Farben, Mustern und Prints. |
4. Nicht die richtige Qualität. | Verwendung ausschließlich hochwertiger, möglichst natürlicher Materialien. |
5. Gute Qualität ist zu teuer. | Faires Preis-Leistungs-Verhältnis, transparente Kalkulation, keine Aufschläge für Logos oder Labels. |
6. Der Schnitt passt nicht, Änderungen wären nötig. | Schnitt und Details werden individuell angepasst (Länge, Kragen, Ärmel etc.). |
7. Unklar, woher der Stoff stammt. | Transparenz über Stoffherkunft und Bezugsquellen. |
8. Keine transparenten Preise, überhöhte Markenaufschläge. | Klar aufgeschlüsselte Preise: Stoff, Zutaten, Zeitaufwand - keine versteckten Aufschlage. |
9. Schlechte Passform. | Durch Maßanfertigung besseres Sitz. Virtuelle Avatar-Anprobe und Body-Scanner. |
10. Alles wirkt wie Massenware - es fehlt das Besondere. | Jedes Kleidungsstück ist ein Unikat, individuell nach Kundenwunsch gefertigt. |
11. Kleidung wird an Models mit anderen Proportionen gezeigt. |
Virtuelle Anprobe am eigenen 3D-Avatar ermöglicht realistische Einschätzung. (Im Ausbau). |
12. Maßnehmen ist kompliziert. | Einfache Maßaufnahme per Körperscan App - ohne Maßband, direkt online, anhand von Kundenfotos. |
Umweltbelastung |
Unsere Lösung |
1. Massenproduktion belastet Umwelt und Ressourcen. | Produktion ausschließlich auf Bestellung mit möglichst nachhaltigen oder recycelten Stoffen. |
2. Rücksendungen sind nervig und umständlich. | Maßanfertigung verhindert Fehlkäufe - Rücksendungen fast ausgeschlossen. |
3. Herstellung unter problematischen Bedingungen (Billiglohn, Kinderarbeit, Umweltbelastung) |
Produktion erfolgt in Deutschland, fair und lokal. |
MEINE PHILOSOPHIE: WEIL WAHRE FREIHEIT MAßGESCHNEIDERT IST!
Ich glaube, Mode kann mehr sein als Konsum. Sie kann ein Werkzeug sein für
Selbstbewusstsein, Selbstausdruck und Selbstfürsorge. Sie kann zeigen, wer DU bist und
wer DU sein willst.
Ich wünsche mir, dass du morgens aufstehst, ein Kleidungsstück von OSSENZ
anziehst und denkst: DAS BIN ICH. Nicht verkleidet, nicht angepasst, nicht irgendeine
Nummer in einer Konfektionsgröße - sondern DU. In deiner Einzigartigkeit deiner
Haltung, deinem Stil.
Mit OSSENZ möchte ich dir Kleidung schenken, die dich stärkt, begleitet und
widerspiegelt. Die mit dir lebt, nicht gegen dich. Denn du bist ein Einzelstück!
Und deine Kleidung sollte es auch nicht sein.
Das ist OSSENZ.
WEIL WAHRE FREIHEIT MAßGESCHNEIDERT IST!